Die Geschichte des Drachenflugsports:

Richtig bekannt wurde das Drachenfliegen in Europa als der Amerikaner Mike Harker am 15. April 1973 in einem 16-Minutenflug von der Zugspitze nach Ehrwald flog. Innerhalb eines Jahres etablierten sich in Deutschland einige Hersteller, die das Sportgerät "Drachen" anboten. In dieser Pionierzeit passierten viele tragische Unfälle, da keine aerodynamischen Kenntnisse der Drachen vorhanden waren und eine qualifizierte Ausbildung des Piloten fehlte.

Drachenfliegen im Bayerischen Wald:

Ab 1975 wurde die Sicherheit der Geräte und die Ausbildung deutlich verbessert. In Regensburg scharten sich ein paar Idealisten zusammen, "probierten" das Drachenfliegen und gründeten den 1. Oberpfälzer Drachenfliegerclub. Einige Mitglieder des 1. Oberpfälzer Drachenfliegerclubs, die im Bayer. Wald wohnten, merkten sehr bald, dass man hier auch recht gut Drachenfliegen kann.

So traf sich diese "Sektion Bayerwald" ab 1978 regelmäßig zum Erfahrungsaustausch und zum Fliegen in Ihrer Heimat. 1978 wurde auch schon eine einfache Startrampe am Blumernberg erstellt und regelmäßig beflogen. Auch vom Gallner nach Stallwang wurden viele Flüge gemacht. Hoher Bogen, Kaitersberg und Osser wurden erstbeflogen. Mit steigender Aktivität wurde auch die Zahl der Interessenten für diesen Sport größer.
Die Gründung eines eigenen Clubs wurde diskutiert.

 

 

 

Vereinsgeschichte

 

Vereinsgründung DFC-Regental am 27. März 1982

dfc logo

Am 27. März 1982 war es dann endlich soweit: 18 Drachenfliegerkameraden trafen sich in Roding in der Gaststätte „Zum letzten Fünferl" und gründeten den "Drachenfliegerclub Regental". Vereinssitz war Irschenbach bei Haibach.

1. Vorstand: Strohn Manfred, 2. Vorstand: Schmid Hermann, Kassier: Alex Suttner, Jugendleiter: Josef Feldmeier

Bedingt durch das große Gebiet mit vielen guten Flugbergen kamen in den folgenden Jahren viele 2. Mitglieder aus benachbarten Vereinen dazu. Ein Vereinsmitglied, Reiner Schellenburg aus Roding, ließ sich 1983 zum Drachenfluglehrer ausbilden und gründete die „Drachenflugschule Regental". Über seine Nachwuchsausbildung gewann der Club damals viele neue Mitglieder.
Die Fliegerkameraden waren sehr aktiv und sogar an Weihnachten und fast bei jedem Wetter am Flugberg. Es wurden viele Fluggebiete zugelassen. Als ein Vereinsmitglied, Strohn Manfred, vom Verkauf eines Waldgrundstückes erfuhr, wurde schnell gehandelt und am 5. Dez. 1988 gekauft. Es entstand ein weiterer schöner Flugberg, der Sommerberg.

 

10-jähriges Vereinsjubiläum 1992 in Irschenbach

Samstag und Sonntag, 19./20. September 1992 fand in Irschenbach das 10jährige Gründungsfest statt. Das Programm:

Ausstellung von Neu- und Oldtimer-Drachen

  • Bergstarts vom Blumernberg
  • Drachenwindenschlepp
  • Motordrachenschlepp
  • Motordrachenpassagierflüge
  • Fallschirmspringen

Die böhmische Folklorekapelle "Chodovanka" spielte am Samstag ab 16.00 Uhr im Festzelt. Es war gutes Flugwetter und jede Menge Gäste, ein herrliches Fest. Der Verein bestand damals aus 83 Mitgliedern.

 

Teilnahme an Wettbewerben

Jedes Jahr nahm ein 3er Team am nationalen Streckenflugwettbewerb teil und konnte immer beachtliche Platzierungen erreichen. Auch im Wettbewerb um den Ostbayerncup nahmen jährlich immer mehr Piloten teil und konnten immer hervorragende Leistungen erzielen.

 

Drachen- und Gleitschirmflieger DGFC-Regental e.V.

Später, 1999, als dann die Gleitschirmfliegerei (Fetzenflieger) immer mehr kam, wurden auch sie im Verein gerne aufgenommen und es entstand der

"Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Regental e.V."

 

20-Jahr Feier

Sonntag, 8. September 2002, entgegen allen Wetterprognosen und der lokalen 20 jahrfeier gruppenbildWindrichtung ein super Flugtag am Sommerberg. Im Rahmen der 20-Jahr-Feier wurde eine Vereinsmeisterschaft durchgeführt.

 

 

25-Jahr Feier mit Fliegerfestzeitungsausschnitt 25jahrfeierLogo 25Jahr gif sm

Samstag / Sonntag, 1./2. September 2007

Ein gelungenes Fest: (siehe Zeitungsausschnitt vom Straubinger Tagblatt)

  • Kinderprogramm
  • Modellflieger
  • Drachen und Gleitschirme
  • Flüge vom Sommerberg
  • Winden- und UL-Schlepp
  • UL- Fluggeräte, Trike und Motorschirm
  • Grillschmankerl, Kaffee und Kuchen
  • Flugsimulator
  • Ballonstart
  • Polizeihubschrauber
  • Festhallenbetrieb mit Fliegerparty

 

hier einige Bilder, weiteres bei Galerie/Aktivitäten

willi ludwig

Willi und Ludwig 1983

Das Bild zeigt Schmid Ludwig und Wickenhöfer Willi vor ziemlich genau 20 Jahren, also 1983, auf dem Weg zum Hohen Bogen. Willi ist im Alter von 41 Jahren am 24.06.1994 am Kaitersberg kurz nach dem Start tödlich verunglückt. Zu ihren Fluggeräten: Willi hatte damals schon einen Doppelsegler, die Marke weiß Ludwig nicht mehr, vermutlich DEMON. Ludwig hatte einen sogen. Bergsteigerdrachen der Marke RANGER noch mit Outrigger an den Seitensohren. Zum Fahrzeug: BMW R 69, Bj. 1955, 35 PS, mit einem Seitenwagen der Marke Steib, Typ S 250, mit einem selbstgebastelten Rahmen zum Drachentransportieren. Dank für den Beitrag an Ludwig.

 

 

 

 

gruendungsmitglieder

Gründungsmitglieder

Ihnen wurden zum Dank der treuen Mitgliedschaft schöne Bierkrüge überreicht.

 

 

 

 

 

 

 

ehrenvorstand Ehrenvorstand

Fritz dankt Josef für seinen engagierten Einsatz 24 Jahre ganz oben in der Vorstandschaft

 

 

 

 

 

 

 

 

Rückblick auf 25 Jahre Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Regental e.V.

ein Bericht von Schmid Ludwig, September 2007

Seit 1975 gab es bereits den „1. Oberpfälzer Drachenclub" in Steinerbrückl im Labertal bei Regensburg und seit 1977 den „Drachenfliegerclub Bayerwald" in Deggendorf.

Viele Mitglieder der „Steinerbrückler" kamen aus dem Bayerischen Wald. Sie bildeten innerhalb ihres Stammvereins die „Gruppe Bayerwald". Bald erkannten die Gruppenmitglieder, dass auch viele ihrer näheren Heimatberge gut zu befliegen waren. Die „Gruppe Bayerwald" traf sich dann ab 1978 regelmäßig an verschiedenen Orten im Fluggebiet zum Erfahrungsaus-tausch und zum Fliegen. Schon 1978 stellten diese Piloten am östlichen Gallnerausläufer, dem sogenannten „Blumernberg", oberhalb von Irschenbach eine stabile Balkenrampe auf, die sie regelmäßig beflogen.

Der „Drachen", ein einfaches Aluminiumgestell mit Segeltuch überspannt, und dessen verhältnismäßig einfache Handhabung bei Start, Flug und Landung übte damals auf viele Freunde des Flugsportes große Faszination aus. Sie entschlossen sich, das Drachenfliegen zu erlernen. So vergrößerte sich die Gruppe um den Blumernberg schnell auf etwa 50 Piloten, die dann auch bald die Gründung eines eigenen Clubs ins Auge fasste.

Am 27. März 1982 war es dann soweit. 18 Drachenflugsportler trafen sich in Roding in der Gaststätte „Zum letzten Fünferl" und gründeten den „Drachenfliegerclub Regental" mit Sitz in Haibach, Ortsteil Irschenbach. Laut Protokoll waren das nachfolgende Piloten:

  • Josef Feldmeier, Mitterfels
  • Kurt Knott, Haselbach
  • Konrad Lankes, Walting
  • Sven Oertl, Cham
  • Klaus Schedlbauer, Steinburg
  • Karl-Heinz Schindlatz, Neukirchen
  • Hermann Schmid, Falkenstein
  • Josef Schwarzfischer, Roding
  • Klaus Seidl, Grafenwiesen
  • Helmut Spörl, Tiefenbach
  • Manfred Strohn, Wiesenfelden
  • Richard Strohn, Stadelberg
  • Reinhold Stumhofer, Altvielreich
  • Alexander Suttner, Haselbach
  • Otto Urban, Roding
  • Josef Weigl, Roding
  • Hans Weinzierl, Steinburg
  • Wilhelm Wickenhöfer, Kötzting

 

Die Gründungsversammlung wählte folgende Vorstandschaft:

1. Vorsitzender: Manfred Strohn
2. Vorsitzender: Hermann Schmid

Schriftführer: Gisela Wischnewski
Finanzverwalter: Alexander Suttner

Jugendleiter: Josef Feldmeier

 

Der 1. Vorsitzende ließ den Verein am 7. Juli 1982 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Straubing eintragen, wo er die Geschäftsnummer VR 342 erhielt.

Der Vereinssitz war zwar Irschenbach, die Clubabende jeden 1. Samstag im Monat fanden aber immer in einem anderen Lokal im Fluggebiet statt, z.B. „Zur Schwalbe" in Haibach, beim Lehnerwirt in Irschenbach, beim Joglwirt in Landorf und auch im Berggasthof „Schönblick" beim Startplatz am Hohen Bogen.

Ein Vereinsmitglied, Reiner Schellenburg aus Roding, ließ sich 1983 zum Drachenfluglehrer ausbilden und gründete die „Drachenflugschule Regental". Über seine Nachwuchsausbildung gewann der Club damals viele neue Mitglieder.

Zum Zeitpunkt der Vereinsgründung waren schon viele Berge für die Drachenfliegerei erschlossen wie z.B. der Kaitersberg, der Pröller, der Osser, der Arber, der Hohe Bogen, der Büchlstein oder der Gallner. Pionierarbeit hatten dafür vor allem Hermann Schmid und Werner Kutz geleistet. Sie waren als Angehörige des 1. Oberpfälzer Drachenclubs und des Drachenfliegerclubs Bayerwald zu Flugsicherheitsbeauftragen für Niederbayern und die Oberpfalz bestellt worden. Am meisten geflogen wurde im Verein aber von der Rampe am Blumernberg. Die Landewiese an der Straße Herrenfehlburg – Irschenbach war für die Regentaler Piloten auch immer Treffpunkt für Ausflüge in andere Fluggebiete. Handys gab es damals noch nicht. Dort trafen sich die Clubmitglieder in den ersten Jahren sommers wie winters. Geflogen wurde immer, sogar an Weihnachten, auch wenn es schneite und nur ein kurzer Gleitflug möglich war. Nur der Wind musste aus der richtigen Richtung , Süd bis Südost, kommen. Gelegentlich machten Tiefflieger der Bundeswehr den Luftraum über dem Blumernberg unsicher. Beschwerden dagegen wurden der „Luftaufsicht" mitgeteilt und von der Bundeswehr „zur Kenntnis genommen".

Bis zur deutschen Wiedervereinigung und der Beendigung des Kalten Krieges mussten bei Flügen von grenznahen Bergen hin zur Tschechei besondere Regelungen eingehalten werden. Dort war von den Alliierten eine beschränkte 5-Meilen-Flugzone (ADIZ) ausgewiesen worden, in die nicht eingeflogen werden durfte, sonst stiegen gleich Abfangjäger auf. Diese 5-Meilen-Zone wurde 1990 aufgehoben. Zusätzliche Beschränkungen gab es noch für den Hohen Bogen wegen der dortigen Radaranlage. Die Fluggenehmigung für den Hohen Bogen musste beim Luftamt Nordbayern jährlich neu beantragt werden.

Vereinsmitglied Hermann Schmid war im Mai 1978 am Hohen Bogen schon eineinhalb Stunden mit einem Drachen der ersten Generation geflogen und die Drachen wurden mit den Jahren immer leistungsfähiger und sicherer. Aus einfachen Segeln wurden Doppelsegler mit Segellatten und richtigem Flügelprofil. Damit stiegen auch die Flugzeiten. 6 Stunden und 15 Minuten blieb Wilhelm Wickenhöfer 1985 am Kaitersberg in der Luft. Der Vereinsvorsitzende Josef Feldmeier berichtete bei der Jahresabschlussfeier 1986 schon von knapp 1000 Jahresgesamtflugstunden der Vereinspiloten und von der bis dahin weitesten Flugstrecke im Bayerischen Wald vom Hohen Bogen bis nach Freising, 130 km. Geflogen ist diese Strecke das Vereinsmitglied Aido Olivotti, ein Italiener, der erst kurz in Straubing ansässig war und heute noch am Ludwigsplatz beim Unteren Tor mit seinen Eisspezialitäten die heißen Sommertage erträglich macht.

Seit seiner Gründung führt der Club jedes Jahr im Herbst eine vereinsinterne Meisterschaft mit unterschiedlichen Wettbewerben durch. Je nach Witterung gehen die Piloten auf Strecke oder sie versuchen, möglichst lange in der Luft zu bleiben und punktgenau zu landen. Daneben läuft über das ganze Jahr ein Strecken- und Flugzeitwettbewerb von allen Bergen des Bayerwaldes. Die jeweiligen Sieger werden bei der Jahresabschlussfeier geehrt.

Schon früh messen sich die Aktiven des Clubs in überregionalen Drachenflugwettbewerben. Nach einem 3. Platz 1985 errang die Mannschaft Aido Olivotti, Ingo Westerboer, Kurt Knott und Til Matschoss 1986 mit 1021 km Flugstrecke der 2. Rang beim Deutschen Streckenflugwettbewerb. In den folgenden Jahres war die Mannschaft des Drachen-fliegerclub Regental beim Deutschen Steckenpokal immer auf den vorderen Plätzen zu finden. Das Team Til Matschoss mit seinen Söhnen Moritz und Florian war immer für eine Überraschung gut. 1996 gewann das Trio mit großem Punktvorsprung den „Ostbayerncup" vor 8 Mannschaften. Damit hatten die Regentaler den Pokal nach 1994 und 1995 schon zum dritten Mal gewonnen. Weitere Siege folgten 1996 und 1997 immer in der gleichen Auf- stellung. Ingo Westerboer, ein sogenannter „Spätberufener", er kam vom Segelfliegen, gewann im August 1989 im Elsaß mit 60 Jahren die Europameisterschaft bei den Senioren. Karl Bauer errang beim „Ostbayerncup 2000" mit dem Drachen einen Sieg in der Einzelwertung. 1996 und 1997 gewann Moritz Matschoss jeweils den internationalen Nachwuchswettbewerb „Junior Challenge" für Drachen. Daß er damals zu den besten Nachwuchspiloten des Deutschen Hängegleiterverbandes (DHV) gehörte, bestätigt sein 2. Platz beim Junioren-Cup des DHV 1997.

Ab 1984/85 übernahmen die Drachenfliegern die von den Segelfliegern schon jahrelang praktizierte Technik, am Seil einer Motorwinde zu Starten. Jetzt konnte auch vom Flachland aus gestartet werden, wodurch die Zahl der Drachenfliegerclubs deutschlandweit zunahm. Mit speziellen Schleppwinden ließen sich Drachenflieger jetzt, je nachdem wie lange das Schleppseil ausgelegt werden konnte, mehrere 100 Meter hoch in die Luft ziehen. Das setzte eine besondere Ausbildung für den Piloten und den Windenfahrer voraus. Die Regentaler bauten sich 1985 nach Plänen eine eigene Schleppwinde, die nach einigen Verbesserungen noch heute zugelassen und in Betrieb ist und vom Vereinskameraden Josef Weigl aus Roding liebevoll gepflegt wird. Fast jeder Vereinspilot legte in diesem Jahr die Prüfung für die Schleppstartberechtigung ab und viele auch für den Windenfahrerschein. Jetzt war man von der Windrichtung unabhängig. Der Verein testete einige Schleppstrecken und schloß mit den Grundbesitzern Pachtverträge ab. Die Freude über den Windenschleppbetrieb ließ aber bald nach. Heute wird nur noch selten geschleppt. Der Grund dafür ist, dass zum Windenschleppen mindestens 3 Mann erforderlich sind, der Windenfahrer, der Startleiter und der Seilrückholer.

Ab Mitte der 80er-Jahre tauchten auf den Fluggeländen die ersten Gleitschirme auf. Wegen ihrer geringen Flugleistung nannten die Drachenflieger sie abschätzig „Hodern" ( Putz-lumpen) . Aber ein leichtes Fluggerät im Rucksack zu verstauen und damit von einem Berg zu fliegen, war eine neue Dimension. Die Gleitschirmfliegerei findet immer mehr Anhänger, während bei den Drachenfliegern der Nachwuchs fehlt. Das erlebte und erlebt auch der Drachenfliegerclub Regentag. Der Club versucht zwar immer wieder, mit Schnupperkursen neue Drachenflieger zu gewinnen aber bisher mit wenig Erfolg. Immer mehr Gleitschirm-piloten schlossen sich dem Verein an und bei der zweitägigen Feier zum 10jährigen Vereins-jubiläum am 19./20 September 1992 in Irschenbach waren die Gleitschirmflieger schon fest in das Programm mit eingebunden. Auch Starts an der Schleppstartwinde waren zu diesem Zeitpunkt mit den noch etwas leistungsschwachen Gleitschirmen schon möglich und erprobt.

1988 war ein besonderes Jahr für den Verein. Dem Verein wurde bekannt, dass ein Grundstück in der Gemarkung Prünstfehlburg zum Kauf angeboten wurde. Das abgeholzte Grundstück, links und rechts begrenzt von Hochwald, war eine Hanglage am sogenannten „Sommerberg" oberhalb von Bielberg. Diesen Berg nutzten die Drachenflieger schon einige Jahre für Start über eine kurze steinige Anlauframpe bei Westlage. Die Mitglieder diskutierten lange, wie sie den Kauf finanzieren könnten und fanden auch ein Konzept. Der „Schlüssel" für den Kauf waren die Vereinsbeiträge, die für mehrere Jahre vorausbezahlt wurden. Zusammen mit einem zinslosen Darlehen eines Mitgliedes brachte der Club die Summe von rund 15.000 DM für das ca. 4,5 ha große Grundstück auf. Am 5. Dezember 1988 setzten der damalige 1. Vorsitzende Josef Feldmeier und der Kassier Alexander Suttner ihre Unterschriften unter den Kaufvertrag. Damit dürfte der DGFC Regental einer der wenigen Drach- und Gleitschirmfliegerclubs im Bundesgebiet sein, die Eigentümer ihres Hausberges sind.

In der Zwischenzeit haben Clubmitglieder am Sommerberg den Startplatz so aufbereitet, dass auch Gleitschirmpiloten problemlos starten können. Die Drachenflieger erhielten eine neue Holzrampe für den Startanlauf. Inzwischen ist der gekaufte „Sommerberg" schon zum Geheimtipp der Gleitschirmflieger für erfolgversprechende Streckenflüge geworden. Auf Grund der guten Start- und Flugbedingungen dort haben sich schon einige Piloten entschlossen, Vereinsmitglied zu werden.

Am 1. September 1992 war der 1. Vorsitzende Hermann Schmid tödlich verunglückt (nicht beim Fliegen). Das war Anlass zu diskutieren, ob der Verein das bereits für den 19./20. September vorbereitete Fest anlässlich seines 10jährigen Bestehens durchführen oder absagen soll. Bei einer extra einberufenen Versammlung stimmten 16 von 18 Mitgliedern für die Durchführung des Festes.

Samstag/Sonntag am festgesetzten Termin fand dann in Irschenbach mit folgendem Programm das 10jährige Gründungsfest statt:

  • Ausstellung von Neu- und Oldtimer-Drachen
  • Bergstarts vom Blumernberg
  • Windenschlepps mit dem Drachen
  • Drachenschlepps mit einem Drachen - UL
  • Drachen - UL - Passagierflüge
  • Fallschirmspringen

Im großen Festzelt spielte am Samstag die böhmische Folklorekapelle „Chodovanka“  Am Sonntag  bot eine junge Frau an der elektrischen Orgel musikalische Unterhaltung zu Brotzeit, Kaffee und Kuchen. Das  sonnige Wetter an beiden Festtagen zog  so viele Zuschauer und Besucher an, dass am Sonntagnachmittag die Brotzeiten und der Kuchen knapp wurden.

Die Passagierflüge waren ständig ausgebucht, obwohl die 3 Piloten rund um die Uhr flogen.

Beim 10jährigen Gründungsfest hatte der Verein bereits 83 Mitglieder.

1994 übernahm der Deutsche Hängegleiterverband (DHV) die Luftaufsicht über den Hängegleiter- und Gleitsegelbetrieb von den bis dahin zuständigen Landesbehörden       (Regierungen). Von da ab setzte der DHV bei den Vereinen „Luftsicherheitsbeauftragte“ ein.     Beim DGFC Regental war Manfred Strohn der erste Mann der „Luftaufsicht“.

Am 24. Juni 1994 verunglückte Wilhelm Wickenhöfer (41) mit seinem Drachen an seinem Hausberg dem Kaitersberg kurz nach dem Start tödlich.

Auf der Jahreshauptversammlung des Drachenfliegerclub Regental  am 6. März 1999 haben  die Mitglieder eine Satzungsänderung beschlossen. Die Gleitschirmflieger sollten in den Vereinsnamen mit aufgenommen werden. Der Verein trägt ab diesem Zeitpunkt den Namen „Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Regental e.V.“

2002 überstieg dank der vielen hinzugekommenen Gleitschirmpiloten die Mitgliederzahl erstmals die 100er-Marke.

Sein 20jähriges Vereinsjubiläum feierte der Club intern im Rahmen der Vereinsmeisterschaft am 6. September 2003 auf der Landewiese in Bielberg. 1. Vorsitzender Josef Feldmeier ehrte die 18 Gründungmitglieder bei der Jahresabschlussfeier am 6. Dezember in Maierhofen mit einem Geschenk und einer Urkunde.

Auf der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen am 6. März 2004 in Maierhofen, wählten die Mitglieder Fritz Dilger (40) zum neuen 1. Vorsitzenden. Damit stand erstmals ein Gleitschirmflieger an der Spitze des Vereins. Josef Feldmeier (49), der dem Verein seit 1994 fast ununterbrochen vorstand und zuletzt noch 2. Vorsitzender war, zog sich bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen 2006 ganz aus der Vorstandschaft zurück. Der wiedergewählte 1. Vorsitzende Fritz Dilger ernannte Josef Feldmeier zum Ehrenvorsitzenden.

Am 28. August 2004 startete Alexander Suttner (46) mit seinem Drachen am Tegelberg. Nach problemlosem Start und längerem Flug stürzte er aus ungeklärter Ursache in eine Felsenwand und war tot.

Im April 2005 beteiligte sich der Verein erstmals an der Umweltaktion des Landkreises.  „Sauber macht lustig! und reinigte die Straßengräben vom Parkplatz Sommerberg bis nach Maierhofen.

Für September 2005 hatte der befreundete  Südtiroler „Falkenclub“ zu seinem 30jährigen Vereinsjubiläum eingeladen. Eine Vereinsdelegation beteiligte sich mit zahlreichen Drachenstarts an der mitgeführten Schleppwinde an der zweitägigen Veranstaltung. Windenschlepps sind für Bergbewohner etwas exotisches. In diesem Jahr gelang Moritz Matschoss mit seinem Drachen ein Flug über 270 km von Neumarkt/Oberpfalz bis nach Freistadt/Österreich.

Ende 2005 vereinbarte der Club mit den Nachbarvereinen „1. Gleitschirmverein Bayerwald“ und dem „Drachenfliegerclub Bayerwald“ auf Gegenseitigkeit, dass die jeweils vom Verein zugelassenen Startberge kostenlos mitbenutzt werden dürfen. Damit hörten die ständigen Probleme mit den Startgebühren für die Piloten mit einem Schlag auf.

2006 war das bisher erfolgreichste Sportjahr für die Gleitschirmpiloten des Vereins. Die Mannschaft Oliver Kraus, Moritz Matschoss und Stefan Wirth  erzielte den 2. Platz im Ostbayerncup. In der Einzelwertung sicherte sich Stefan Wirth den 1. Platz und Moritz Matschoss den 3. Platz. Oliver Kraus siegte in der Tandemklasse.

Zum Jahresbeginn 2006 wurde das Anwesen des Blumernbauern Josef Zeidler versteigert. Auf dessen Grundstück, Blumernberg,  steht unsere Drachenfliegerrampe. Der neue Besitzer teilte mit, dass er vor habe, dass Grundstück einzuzäunen. Das hat er noch im selben Jahr verwirklicht. Seit Ende des Sommers 2006 ist die Rampe nicht mehr zugänglich. Bis auf das jährlich große Sonnwendfeuer war der Blumernberg kein zu großer Verlust für den Verein. Die Rampe  war schon ziemlich zugewachsen, eine Erneuerung stand an und sie wurde kaum noch genutzt, seit der Sommerberg so gute Startvoraussetzungen bietet. Die eingesparte Pacht kann der Verein gut für andere Aufgaben brauchen.

Da der Verlust des Blumernberges schon bevorstand, verlegte die Vorstandschaft die Sonnwendfeier für 2006 gleich auf den Sommerberg. Das Feuer ist zwar nicht mehr so groß wie am Blumernberg, dank der guten Organisation jedes Jahr fühlen sich alle Teilnehmer wohl und kommen gerne wieder.

Seit Januar 2007 laufen die Vorbereitungen für das Fliegerfest am 1./2. September zum 25jährigen Vereinsjubiläum.

17. August 2007, Ludwig Schmid

 

Zum 40-jährigen Jubiläum erschien am 06. August 2022 ein Artikel im Straubinger Tagblatt

 Der ewige Traum vom Fliegen 6.8.2022

Quelle: Straubinger Tagblatt 06.08.2022

Fliegen ist wie eine Sucht 6.8.2022

Quelle: Straubinger Tagblatt 06.08.2022